In der Woche nach Ostern hat Verteidigungsminister Boris Pistorius über neue Strukturen der Bundeswehr entschieden und diese am Donnerstag nach Ostern in einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Empfehlungen hierzu wurden durch eine BMVg-Projektgruppe erarbeitet und wurden als Bericht auf der Internet-Seite des Hardhöhen-Kuriers veröffentlicht.
U.a. gibt es nun vier Teilstreitkräfte (TSK): Neben die traditionellen TSK Heer, Luftwaffe und Marine tritt der bisherige Militärische Organisationsbereich (MilOrgBer) Cyber-/Informationsraum (CIR) als weitere TSK. Diese TSK sind verantwortlich für die Befähigung zu militärischen Handlungen in den ihnen zugeordneten Dimensionen Land, Luft- und Weltraum, See sowie Cyber- und Informationsraum. Als TSK wurde dabei definiert: „Organisatorisch festgelegter Bestandteil der Streitkräfte, befähigt zu militärischen Handlungen in einem bestimmten Raum in Abgrenzung zu funktionalen Bereichen ohne Raumverantwortung.“
Die „Aufwertung“ des bisherigen MilOrgBer CIR zur TSK erfolgt dementsprechend mit Blick auf ihre zentralen
TSK-Merkmale, der Befähigung zu militärischen Handlungen im Cyber-/Informationsraum und der Verantwortung hierfür.
Folgeänderungen sollen damit aber nicht einhergehen und seien auch nicht beabsichtigt, insbesondere die bisherigen Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und Regelungen sollen unverändert bleiben. Letzteres würde auch die derzeitigen Uniformträgerbereiche Heer, Luftwaffe und Marine sowie auch die entsprechende Personal- und Ausbildungsverantwortung betreffen, d.h. z.B. CIR-Angehörige würden auch zukünftig keine eigene Uniform tragen, ihre Personalführung würde auch weiterhin im Rahmen der o.a. Uniformträgerbereiche stattfinden sowie ihre nicht-fachbezogene Offizier-/Unteroffizierausbildung würde ebenfalls unverändert an den Offizier-/Unteroffizierschulen von Heer, Luftwaffe und Marine erfolgen.
Des Weiteren sollen BMVg CIT, KdoCIR und BAAINBw zur weiteren Optimierung von Beschaffung und Nutzung der IT-Services der Bundeswehr im Teilportfolio Cyber/IT auf Basis des Abschlussberichtes zum Virtuellen Systemhaus-Verbund noch intensiver zusammenarbeiten und sowie den Wirkverbund ablauforganisatorisch umsetzen. Im jeweiligen Verantwortungsbereich sollen sie ihre jeweiligen Aufbauorganisationen entlang der Clusterlogik weiterentwickeln.
Auf Grundlage der Entscheidung von Verteidigungsminister Pistorius sollen die Änderungen nun zügig umgesetzt sowie bis 2027 überprüft und ggf. angepasst werden. Dabei sollen bis 1. Oktober 2024 die Planungen zur Umsetzung in Verantwortung der Befehlshaber und Inspekteure – insbesondere Anpassungen der jeweiligen Binnenstruktur – mit Zeitlinien bei Staatssekretär Nils Hilmer und beim Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer vorgelegt werden.
Lesen Sie hier die BMVg-Pressemitteilung “Bundeswehr der Zeitenwende: Minister Pistorius stellt Strukturentscheidung vor”
und den BMVg-Artikel im InternetBw “Bundeswehr der Zeitenwende: Kriegstüchtig sein, um abschrecken zu können”
hören Sie den Audio-Mitschnitt der Pressekonferenz Zentrales Führungskommando, 4 TSK, Unterstützungsbereich: Pistorius verkündet „Bundeswehr der Zeitenwende“
Ältere Artikel zu dem Thema:
Die Meldungen des Hardhöhen-Kuriers: Bundeswehr der Zukunft – der Original-Bericht
und bei „Augen geradeaus!“: Neue Struktur für die „Bundeswehr der Zukunft“, jetzt Version 2.0
sowie den Original-Bericht der Projektgruppe: “Bundeswehr der Zukunft”