Vorstellung des Fernmelderings bei Zusammenziehung der Heeresuniformträger des 92. Offizieranwärterjahrgangs in der Laufbahn „Cyber-/IT-Dienst“
Seit Umstellung der Offizieranwärterausbildung für Heeresuniformträger im Jahr 2020 führt der General der Fernmeldetruppe in Zusammenarbeit mit der Schule für Informationstechnik der Bundeswehr vor Beginn des Studiums eine Zusammenziehung der Heeresuniformträger des jeweiligen Offizieranwärterjahrgangs in der Laufbahn „Cyber-/IT-Dienst“ durch. In diesem Rahmen wird auch der Fernmeldering e.V. vorgestellt.
Oberst a.D. Peter Uffelmann
Im Jahr 2020 wurde die Offizieranwärterausbildung für Heeresuniformträger von zentraler, truppengattungsübergreifender Ausbildung in Offizieranwärterbataillonen auf dezentrale, truppengattungsspezifische Ausbildung in der Truppe und an den jeweiligen Truppenschulen umgestellt, um wieder mehr Truppengattungsbezug und ‑identität bereits vor Beginn des Studiums zu erreichen. In der Laufbahn Cyber-/IT-Dienst durchlaufen dazu die Offizieranwärter (OA) ihre Grund- und Spezialgrundausbildung sowie Truppen- und Führungspraktika in Fernmeldetruppenteilen des Heeres oder Informationstechnikbataillonen des Militärischen Organisationsbereichs Cyber-/ Informationsraum (MilOrgBer CIR) – zudem gemeinsam ihren querschnittlichen OA-/ Fahnenjunkerlehrgang an der Schule für Informationstechnik der Bundeswehr (ITSBw). Um MilOrgBer- und Truppenteil-übergreifend den Bezug zur Fernmeldetruppe des Heeres herzustellen und um die Truppengattungsidentität mit ihr zu verstärken, führt der General der Fernmeldetruppe (GenFmTr) in Zusammenarbeit mit der ITSBw ergänzend jedes Jahr in den letzten Septemberwochen noch vor Beginn des Studiums eine Zusammenziehung der Heeresuniformträger des jeweiligen OA-Jahrgangs in der Laufbahn Cyber-/IT-Dienst durch. Diese fand zum dritten Mal dieses Jahr im Zeitraum 11. — 14. September an der ITSBw in Pöcking statt. Der Autor hat daran bis zum Mittag des 13. September teilgenommen und in zwei Durchgängen jeweils den Fernmeldering e.V. (Fm-Ring e.V.) vorgestellt.
Nach Anreise der 54 Teilnehmer/-innen zur ITSBw bis zum späten Nachmittag des 11. September begann die Zusammenziehung der Heeresuniformträger des 92. OA-Jahrgangs in der Laufbahn „Cyber-/IT-Dienst“, d.h. aus dem Heer und dem MilOrgBer CIR, mit einem frühabendlichen „Icebreaker“ im Casino Maxhof. Hierbei ließ es sich BrigGen Rainer Simon, Kommandeur der ITSBw als Gastgeber dieser Zusammenziehung nicht nehmen, die Teilnehmer persönlich zu begrüßen. Dabei verwies er u.a. auf die Gemeinsamkeit der Aufgaben und die erforderliche Zusammenarbeit insbesondere der Heeresuniformträger sowie wechselseitige Verwendungen in beiden Militärischen Organisationsbereichen. Darüber hinaus kündigte er an, daß ab nächstem Jahr diese Zusammenziehung auch die OA der Elektronischen Kampfführung (EloKa) und Operativen Kommunikation (OpKom) einbeziehen sowie unter Leitung von KdoCIR/ITSBw stattfinden solle. Diese Erweiterung um die OA der EloKa und von OpKom wäre sicherlich auch im Sinne des Fm-Rings. Oberst i.G. Ralf Kuba, Referatsleiter für Grundsätze und Bedarfsträgerforderungen der Führungsstützung im Kommando Heer (KdoH) in der Unterabteilung G6 der Abteilung Chief Digitization Officer Heer/Landbasierte Operation, griff in Vertretung des GenFmTr in seiner Begrüßung der Teilnehmer/-innen die o.a. Hinweise von BrigGen Simon auf und verdeutlichte diese anhand von Gemeinsamkeiten in seinen früheren Verwendungen und denen von BrigGen Simon. Nach einigen abschließenden organisatorischen Hinweisen für den Folgetag durch Oberstleutnant i.G. Stefan Ronnecker, den Projektoffizier aus dem o.a. Referat von Oberst i.G. Kuba, und seiner sehr positiv aufgenommenen Ankündigung, daß der Fm-Ring die Kosten für das jeweils erste Getränk übernimmt, nutzten die Teilnehmer/-innen die verbleibende Zeit bis zum relativ frühzeitigen „Zapfenstreich“ für erste Gespräche untereinander sowie mit den anwesenden Offizieren aus KdoH und ITSBw an.
Das Programm der Zusammenziehung am 12. und 13. September fand in zwei Halbgruppen einerseits in Pöcking, andererseits in Form eines Bergmarsches zum Gipfel des Wallbergs am Tegernsee statt, um insbesondere für den Bergmarsch die Teilnehmerzahl überschaubar zu halten. In Pöcking bestand das Programm vormittags jeweils aus einem Vortrag durch KdoH/GenFmTr, der Vorstellung des Fm-Rings und dem Vortrag des OA-Personalführers aus dem Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw). Nachmittags folgten jeweils zwei Vorträge zur Geschichte der Telegraphen-/Nachrichten-/ Fernmeldetruppe und zu General der Nachrichtentruppe Erich Fellgiebel durch einen Historiker des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) sowie eine Truppschau und eine Gesprächsrunde mit Leutnanten/ Oberleutnanten in Erstverwendungen.
Im Rahmen des Vortrags durch KdoH/GenFmTr stellte Oberst i.G. Kuba in Vertretung des GenFmTr insbesondere Auftrag, Aufgaben, Gliederung und Stationierung der FmTr sowie aktuelle Projekte zur Verbesserung der Führungsfähigkeit und zur Digitalisierung Land vor. Weitere wesentliche Bestandteile seiner Präsentation einschließlich mehrerer Videos waren das Leitbild für Heer und MilOrgBer CIR sowie das Zielbild für Offiziere von Heer und MilOrgBer CIR. Den Abschluß bildeten die Merkmale der Identifikation mit der FmTr, dabei insbesondere die der FmTr, IT-Truppen, EloKa und OpKom übergreifend gemeinsamen gelben Litzen und Kragenspiegel.
Bei Vorstellung des Fm-Rings war festzustellen, daß zumindest einige OA bereits vom Fm-Ring gehört hatten und insgesamt ein gewisses Interesse besteht, was z.B. auch in der Mitnahme der meisten ausgelegten Exemplare der aktuellen F‑Flagge deutlich wurde. Im Einzelnen wurden dabei Ziele, Zweck und Aufgaben des Fm-Rings sowie „facts & figures“ insbesondere zur Mitgliederstruktur erläutert. Dazu wurden u.a. unter der Fragestellung „Was macht der Fm-Ring konkret?“ (Abb. 3) die verschiedenen aktuellen Handlungsfelder des Fm-Rings aufgezeigt und die Website des Fm-Rings live vorgestellt.
Nach einem Ausblick auf die in 2024 geplante Beteiligung des Fm-Rings an den Aktivitäten zum 125-jährigen Bestehen der Fm-/IT-Truppen (Abb. 4) haben dann jeweils abschließend am 12. September Hauptmann Johannes Wiesbeck, Hörsaalleiter in der IX.Inspektion der ITSBw (FmGefStdFw-Lehrgänge) und am 13. September Hauptmann Martin Hallmann, Hörsaalleiter in der I.Inspektion (OA-/Offz-Lehrgänge) mit einem persönlichem Statement, warum sie Mitglied im Fm-Ring sind, bei der Vorstellung des Fm-Rings unterstützt.
Mehr Fragen als zum Fm-Ring wurden durch die OA allerdings aufgrund unmittelbarer persönlicher Betroffenheit im Rahmen des BAPersBw-Vortrags gestellt: Der Personalführer der OA, Oberleutnant Reuß von BAPersBw III 1.6 zeigte ihnen dabei insbesondere ihren Regelausbildungsgang sowie den Werdegang „Cyber-/IT-Dienst“ mit den zwei Teilwerdegängen „IT-Experte“ und „IT-Manager“ auf. Darüber hinaus informierte er die OA über das Informations- und Beratungskonzept des BAPersBw, Beförderungstermine sowie Verfahren und Konsequenzen bei Rückstufungen im OA-Jahrgang und Studiengang- oder Truppengattungswechsel.
Obwohl nach der Mittagspause, fand Oberstleutnant Dr. Bröckelmann, ZMSBw mit seinen beiden interessanten und multimedial unterstützten Vorträgen zur Geschichte der Telegraphen-/Nachrichten-/ Fernmeldetruppe und zu General der Nachrichtentruppe Erich Fellgiebel durchaus Aufmerksamkeit und Interesse.
Im Rahmen der Truppschau für die in Kleingruppen aufgeteilten OA wurden am späteren Nachmittag ein TETRAPOL-Trupp des ITBtl 293 aus MURNAU, ein luftverladbarer Vorkommando-Trupp Auslandseinsatz auf ENOK mit Anhänger der FmKp DSK aus Stadtallendorf sowie Gefechtsstandtrupps (Bewegliche Befehlsstelle des Divisionskommandeurs auf BOXER und S4-Trupp auf WIDDER), ein LKW 15 to mit Battle Management System und ein luftgestütztes Gefechtsstandzelt des FmBtl 10 aus Veitshöchheim vorgestellt — ein nicht unerheblicher personeller und materieller Aufwand insbesondere bei den Trupps aus Stadtallendorf und Veitshöchheim.
Am 14. September waren dann vor Rückreise der Teilnehmer/-innen an ihre Standorte noch eine Einweisung in das spätere Auswahlverfahren zum IT-Experten sowie ein abschließender Vortrag durch den Kommandeur der ITSBw, BrigGen Rainer Simon vorgesehen.
Oberst a.D. Peter Uffelmann ist 1. Stellvertretender Vorsitzender des Fernmelderings e.V. und hat dessen Vorsitzenden, Oberst i.G. Kai Heß bei der Zusammenziehung der Heeresuniformträger des 92. OA-Jahrgangsan der ITSBw und dortiger Vorstellung des Fernmelderings e.V. vertreten.