Passend zum Bundeswehrjubiläum, dem 67. Gründungstag am 12. November, wurde vor würdiger Kulisse auf dem Petersberg in Erfurt das hier ansässige Informationstechnikbataillon 383 durch den Freistaat Thüringen mit einem Festakt geehrt. Ministerpräsident Bodo Ramelow verlieh dem IT-Verband das Fahnenband des Landes Thüringen und würdigte damit auch das 20-jährige Bestehen des Bataillons am Standort Erfurt.
Die Geschichte unterschiedlichster militärischer Verbände in verschiedenen deutschen Streitkräften in der Liegenschaft der Erfurter Henne-Kaserne geht bis in das Jahr 1934 zurück. Nach der Übernahme durch die Bundeswehr im Jahr 1990 war das Panzerartilleriebataillon 395 sowie das Transportbataillon 133 in der „Henne“ stationiert. Ab Juli 2002 wurde schließlich das Fernmeldebataillon 383 aufgestellt, welches am 13. Dezember desselben Jahres in Dienst gestellt wurde. Im Jahr 2005 erfolgte die Umbenennung zum Führungsunterstützungsbataillon 383 und schließlich 2017 im Zuge der Aufstellung des Organisationsbereiches Cyber- und Informationsraum, die Umbenennung zum Informationstechnikbataillon 383.
In den vergangenen 20 Jahren waren die Soldatinnen und Soldaten des Verbandes an allen Einsätzen der Bundeswehr beteiligt. Auch an diesem 12. November befanden sich über 40 Frauen und Männer in verschiedenen Einsätzen, wobei der Großteil von ihnen die Bereitstellung von IT-Services im UN-Einsatz MINUSMA in Mali sicherstellt.
Doch neben der Einsatzgestellung waren die IT-Spezialisten in der 20-jährigen Historie auch mit vielen Aufträgen fern ihrer Fachlichkeit im Inland betraut. Ob Einsatz im Rahmen der Fluthilfe, Unterstützung bei der Flüchtlingskrise oder nicht zuletzt im Rahmen der „Helfenden Hände“ zur Bewältigung der Corona-Pandemie waren die Soldatinnen und Soldaten mit einer Vielzahl an Amtshilfeaufträgen betraut. Doch auch bei deutlich erfreulicheren Anlässen konnte der Verband unter Beweis stellen, wie gut die Zusammenarbeit mit zivilen Organisationen funktioniert. So stellt der Verband seit 18 Jahren die Unterstützung für die Durchführung der Biathlon- und Rennrodelweltcups in Oberhof sicher. Auch bei der Weltmeisterschaft der beiden Sportarten in diesem Jahr, werden Soldatinnen und Soldaten des IT-Bataillons in dem Wintersportort mitten im Thüringer Wald an der Strecke stehen und ihren Beitrag zum Erfolg der Veranstaltungen leisten.
All dies und noch vieles mehr dienten dem Freistaat Thüringen als Grund, dem Verband die höchste zivile Ehrung zu verleihen, die eine Dienststelle der Bundeswehr durch eine Landesregierung erhalten kann. So würdigte Ministerpräsident Bodo Ramelow besonders den Einsatz der Soldatinnen und Soldaten im Rahmen der Corona-bedingten Amtshilfe. Der Erfurter Verband war deutschlandweit in den unterschiedlichsten Städten und Gemeinden, aber besonders in Thüringen in der Pandemiebekämpfung eingebunden.
Der Kommandeur Informationstechnikbataillons 383, Oberstleutnant Thomas Czada, würdigte in seiner Rede die besonders guten Beziehungen des Verbandes zum Land Thüringen, der Stadt Erfurt und den hiesigen Bürgerinnen und Bürgern, zu denen auch ein großer Teil seiner 750 Soldatinnen und Soldaten zählt. „Mit der heutigen Fahnenbandverleihung werden wir nicht nur geehrt, sondern sie bekräftigt das unabdingbar enge Band zwischen Staat und den Streitkräften“, betonte der Kommandeur, ohne dabei die politische Lage außer Acht zu lassen: „Vor dem Hintergrund der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen schauen wir genauso besorgt in die Zukunft wie Sie. Aber wir stehen auch zu unserem Treueeid und stehen mehr denn je an Ihrer Seite und für Sie ein“, versicherte er den zahlreichen Zuschauern und Gästen des Appells.
Hier der Artikel “Ramelow zeichnet Bundeswehr-Bataillon mit Fahnenband aus” von MDR Thüringen.