Tafel 34 — 36 der Bildtafelausstellung “Fernmeldetruppen – Gestern und heute”

Nach Vor­stel­lung der Bild­ta­feln zum Inspek­teur der Nach­rich­ten­trup­pe Erich Fell­gie­bel und zum Auf­bau der Hee­res-Nach­rich­ten­trup­pe ab 1933 wird die Serie zu o.a. Bild­ta­fel­aus­stel­lung mit der Vor­stel­lung der Bild­ta­feln zum Nach­rich­ten-Bun­ker „Zep­pe­lin“ sowie zum Ein­satz der Hee­res-Nach­rich­ten­trup­pe bei der Anne­xi­on von Öster­reich und der Tsche­cho­slo­wa­kei fort­ge­setzt.   

Oberst a.D. Peter Uffel­mann

Vor­be­mer­kung:
Die aktu­el­len RICHTLINIEN ZUM TRADITIONSVERSTÄNDNIS UND ZUR TRADITIONSPFLEGE der Bun­des­wehr ent­hal­ten zum The­ma „Wehr­macht“ unter Nr. 3.4.1 u.a. fol­gen­de Klar­stel­lung, auf die auch hin­sicht­lich der Zusam­men­ar­beit der Nach­rich­ten­trup­pe (Nach­rTr) mit der Deut­schen Reichs­post (DRP) bei den gehei­men Mobil­ma­chungs­pla­nun­gen und ‑vor­be­rei­tun­gen sowie Auf­marsch­pla­nun­gen, und hin­sicht­lich des Ein­sat­zes der Hee­res-Nach­rich­ten­trup­pe bei der Anne­xi­on von Öster­reich und der Tsche­cho­slo­wa­kei hin­ge­wie­sen wer­den soll: 
„Der ver­bre­che­ri­sche NS-Staat kann Tra­di­ti­on nicht begrün­den. Für die Streit­kräf­te eines demo­kra­ti­schen Rechts­staa­tes ist die Wehr­macht als Insti­tu­ti­on nicht tra­di­ti­ons­wür­dig. Glei­ches gilt für ihre Trup­pen­ver­bän­de sowie Orga­ni­sa­tio­nen, die Mili­tär­ver­wal­tung und den Rüs­tungs­be­reich.“

Im Rah­men der Zusam­men­ar­beit der Nach­rich­ten­trup­pe (Nach­rTr) mit der Deut­schen Reichs­post (DRP) bei den gehei­men Mobil­ma­chungs­pla­nun­gen und  ‑vor­be­rei­tun­gen sowie Auf­marsch­pla­nun­gen der Reichs­wehr wur­den ab 1932 soge­nann­te, aber erst ab 1935 als sol­che bezeich­ne­te „Stö­rungs­net­ze“ („StöN“) aus­ge­plant und vor­be­rei­tet, in wel­chen die im Kriegs­fall für mili­tä­ri­sche Zwe­cke erfor­der­li­chen Fern­sprech­lei­tun­gen (FsprLtg)  – spä­ter auch Fern­schreib­lei­tun­gen (FschrLtg) –  zusam­men­ge­fasst wur­den. Die dazu vor­be­rei­te­ten soge­nann­ten „Mob-Lei­tun­gen“ wur­den im Bedarfs­fall erst nach einem Aus­lö­se­be­fehl geschal­tet, der von der Inspek­ti­on der Nach­rTr im Reichs­wehr­mi­nis­te­ri­um fern­schrift­lich an das Reichs­post­mi­nis­te­ri­um (RPM) und von dort an die zu betei­li­gen­den Reichs­post­di­rek­tio­nen (RPD) sowie DRP-Betriebs­äm­ter über­mit­telt wur­de.
Das ers­te die­ser „StöN“ war 1932 das Füh­rungs­netz „Hek­tor“ des Hee­res-Trans­port­we­sens (HTrspW) zur Steue­rung und Über­wa­chung des Auf­marschs, das den Chef des HTrspW im Ober­kom­man­do des Hee­res (OKH) mit den Armee­ober­kom­man­dos (AOK) und den Gene­ral­kom­man­dos (GenKdo) der Armee­korps sowie den Reichs­bahn­di­rek­tio­nen und wich­ti­gen Eisen­bahn­kno­ten­punk­ten ver­band.

Als ab 1933 unter der NS-Herr­schaft auf Basis der Pla­nun­gen der Reich­wehr eine zunächst ver­deck­te Auf­rüs­tung zur neu­en Wehr­macht betrie­ben wur­de, wobei nach und nach aus den sie­ben Wehr­kreis­kom­man­dos zunächst 21 Divi­si­ons­stä­be ent­ste­hen soll­ten, stell­te die DRP ab Ende August als ers­tes Füh­rungs­netz des Hee­res das „Son­der­lei­tungs­netz 1 und 2“ aus Fspr- und weni­gen FschrLtg mit zwei Schalt­va­ri­an­ten für die Hee­res­lei­tung sowie für die vor­erst noch sie­ben Wehr­kreis­kom­man­dos bzw. Divi­si­ons­stä­be bereit – sie­he Post 18.
Mit­tel­punkt die­ses ers­ten Füh­rungs­net­zes des Hee­res war dabei Zos­sen-Wüns­dorf, nach­dem die DRP in einer Bespre­chung am 3. Febru­ar 1933 davon in Kennt­nis gesetzt wor­den war, daß im Fal­le eines Krie­ges dort das Kriegs-Haupt­quar­tier der Hee­res­lei­tung ein­ge­rich­tet wird und nach­rich­ten­tech­nisch vor­zu­be­rei­ten ist. Inso­fern änder­te sich ab Novem­ber 1934 im neu­en „Hee­res­son­der­netz Otto“ (Gene­ral­stab des Hee­res – AOK – Armee­korps; bis Okto­ber 1935) mit über 100 Fspr- und 32 FschrLtg die Netz­to­po­lo­gie auch nur ent­spre­chend des Auf­marsch­schwer­punkts im Wes­ten.  
Die nach­rich­ten­tech­ni­sche Vor­be­rei­tung von Zos­sen-Wüns­dorf als OKH-Kriegs­haupt­quar­tier war jedoch zunächst nur behelfs­mä­ßig im Sin­ne einer „Not­lö­sung“ mög­lich: So wur­de bis 1935 u.a. die Anzahl der Stabs­an­schlüs­se an der Fern­sprech­ver­mitt­lung im Lager Zos­sen-Wüns­dorf auf 300 ver­grö­ßert und im Post­amt Zos­sen-Wüns­dorf wur­den Vor­be­rei­tun­gen für die kurz­fris­ti­ge Ein­rich­tung einer Unter­ver­mitt­lung mit wei­te­ren 150 Teil­neh­mern getrof­fen. Am 11. Sep­tem­ber 1935 mel­de­te das RPM dem OKH den Abschluss der Arbei­ten an der pro­vi­so­ri­schen Nach­rich­ten­zen­tra­le des Haupt­quar­tiers in einem Unter­kunfts­ge­bäu­de und damit die Fer­tig­stel­lung einer „Not­lö­sung“. Dar­über hin­aus war zur Errei­chung der schnellst­mög­li­chen Nutz­bar­keit des OKH-Kriegs­haupt­quar­tiers am 1. Febru­ar 1935 fest­ge­legt wor­den, daß die­se Not­lö­sung dann spä­ter über eine Zwi­schen­lö­sung zur Ziel­lö­sung – einem Nach­rich­ten­bun­ker – füh­ren soll­te. Par­al­lel dazu soll­te auch der Trup­pen­übungs­platz Ohrd­ruf als OKH-Kriegs­haupt­quar­tier vor­be­rei­tet und aus­ge­baut wer­den.

Das DRP-Fern­lei­tungs­netz war inzwi­schen durch die Mög­lich­keit „StöN“ für mili­tä­ri­sche Zwe­cke schal­ten zu kön­nen, zu einem der wich­tigs­ten Fak­to­ren im Rah­men der deut­schen Mobil­ma­chungs­pla­nun­gen und ‑vor­be­rei­tun­gen sowie Auf­marsch­pla­nun­gen gewor­den, wobei eine Ver­kür­zung der Mobil­ma­chungs­zei­ten und ein schnel­ler Auf­marsch nur durch sei­ne maxi­ma­le Aus­nut­zung, aber auch durch Schaf­fung der dazu zum Teil noch feh­len­den Vor­aus­set­zun­gen zu errei­chen waren, denn das DRP-Fern­lei­tungs­netz war nach dem Ers­ten Welt­krieg zwar mit unter­ir­di­schen Nie­der­fre­quenz-Fern­ka­beln neu errich­tet wor­den, aber aus­schließ­lich nach wirt­schaft­li­chen Gesichts­punk­ten. Sein Netz­mit­tel­punkt lag in Ber­lin, von wo aus es stern­för­mig in alle Rich­tun­gen führ­te. Wei­te­re Netz­kno­ten waren Ham­burg, Han­no­ver, Dort­mund, Köln, Frankfurt/Main und Nürn­berg, wo aller­dings – wie auch in Ber­lin – die Betriebs- und Ver­stär­ker­ein­rich­tun­gen ober­ir­disch inmit­ten der Städ­te lagen und inso­fern stark bom­bar­die­rungs­ge­fähr­det waren. Dar­über hin­aus waren die Ost-/West- und Nord-/ Süd­ver­bin­dun­gen wenig leis­tungs­fä­hig sowie die Netz- bzw. Lei­tungs­ka­pa­zi­tä­ten ins­ge­samt unzu­rei­chend.

Anfang März 1935 for­der­te der Inspek­teur der Nach­rTr des­halb von der DRP – unter Betei­li­gung der Wehr­macht – einen lang­fris­ti­gen Aus­bau­plan für ihr Fern­ka­bel­netz  auf­zu­stel­len und bei Neu­ver­ka­be­lun­gen von vorn­her­ein Miet-Dau­er- und  ‑Reser­ve­lei­tun­gen für mili­tä­ri­sche Zwe­cke frei­zu­hal­ten, die nicht dem öffent­li­chen Netz zur Ver­fü­gung ste­hen und aus einem Son­der­bau­pro­gramm (Wehr­machts­an­teil: etwa 1 Mil­li­ar­de Reichs­mark) bezahlt wer­den soll­ten.

Jähr­lich soll­ten so u.a. 2.000 km „Maschen­ka­bel“ [1] zur Ver­dich­tung und Ver­ma­schung des DRP-Fern­ka­bel­net­zes sowie zur Umge­hung von Groß­städ­ten und Bal­lungs­räu­men ver­legt wer­den, begin­nend in den grenz­na­hen Räu­men im Osten und Wes­ten sowie als Fern­ka­bel­ring um Ber­lin, an den dann Zos­sen-Wüns­dorf (OKH-Kriegs­haupt­quar­tier) und Pots­dam-Wild­park West (Kriegs-Haupt­quar­tier des Ober­kom­man­dos der Luftwaffe/OKL) ange­schlos­sen wer­den soll­ten. Ohrd­ruf dage­gen soll­te an die im west- und süd­west­deut­schen Raum geplan­ten bzw. im Bau befind­li­chen „Maschen­ka­bel“ ange­schlos­sen wer­den. Ab 1936/37 kam es jedoch auf­grund von Roh­stoff­man­gel bei der Fern­ka­bel­pro­duk­ti­on – ins­be­son­de­re hin­sicht­lich Kup­fer – zu erheb­li­chen Kür­zun­gen die­ses Son­der­bau­pro­gramms, so daß alle nicht der Ver­ma­schung die­nen­den Fern­ka­bel­lei­tun­gen zurück­ge­stellt wer­den muss­ten.
Im April 1935 ergin­gen im Übri­gen neue DRP-Richt­li­ni­en für den Aus­bau des Deut­schen Fern­ka­bel­net­zes, wonach u.a. alle DRP-Ver­stär­ker­äm­ter nur noch in unter­ir­di­scher Bau­wei­se zu errich­ten waren.

In dem ab Novem­ber 1935 ggf. zu nut­zen­den „StöN Otto­kar“ (Gene­ral­stab des Hee­res – AOK – Armee­korps), das bis August 1939 bestehen blieb, war nun auch Ohrd­ruf als zwei­ter Netz­mit­tel­punkt ent­hal­ten, um dem OKH eine lage­ab­hän­gi­ge Füh­rung ent­we­der von dort („Fall Moritz“), oder aus Zos­sen-Wüns­dorf („Fall Max“) zu ermög­li­chen. Die Netz­to­po­lo­gie war zudem um wei­te­re Netz­kno­ten gegen­über dem „Hee­res­son­der­netz Otto“ ergänzt wor­den, um mit meh­re­ren Schalt­va­ri­an­ten einen varia­blen Auf­marsch­schwer­punkt ent­we­der im Wes­ten gegen Frank­reich und gleich­zei­tig im Osten gegen Polen oder im Wes­ten gegen Frank­reich und gleich­zei­tig im Süd­os­ten gegen die Tsche­cho­slo­wa­kei zu ermög­li­chen.

Stö­rungs­netz „Otto­kar“

Anfang 1936 begann schließ­lich der Bau des Nach­rich­ten­bun­kers „Olga“ (pos­ta­lisch: „Amt 10“) in Ohrd­ruf (bis Juli 1938) und im Früh­jahr 1937 der Bau des Nach­rich­ten­bun­kers „Zep­pe­lin“ (pos­ta­lisch: „Amt 500“) in Zos­sen-Wüns­dorf (bis Juni 1939) durch die DRP unter Lei­tung der RPD Erfurt. Für ihren Betrieb war jeweils eine selbst­stän­di­ge Nach­rich­ten-Betriebs­kom­pa­nie (sbst Nach­rBtrbKp) vor­ge­se­hen, unter­stützt durch DRP-War­tungs- und Betriebs­kräf­te („Zep­pe­lin“ in Zos­sen-Wüns­dorf: 256/„Olga“ in Ohrd­ruf: 105). 

Lage des Nach­rich­ten­bun­kers „Zep­pe­lin“ (gelb) im Lager Zos­sen-Wüns­dorf

Über den soge­nann­ten „Süd­stol­len“ war der Nach­rich­ten­bun­ker „Zep­pe­lin“ mit der unter­ir­di­schen Bun­ker­an­la­ge „May­bach I“ des OKH ver­bun­den.

Obe­res Bun­ker­ge­schoss
Unte­res Bun­ker­ge­schoss

Grund­ris­se der Bun­ker­ge­schos­se

Im unte­ren Bun­ker­ge­schoß lag u.a. das Hee­res-Fern­sprech-Fern- und ‑Orts­amt „Ottokar/Hermann“ mit 420 Fern­lei­tun­gen und 1.500 Stabs­an­schlüs­sen, im obe­ren Bun­ker­ge­schoß u.a. die Fern­schreib­ver­mitt­lung „Ottokar/Hermann“ mit 160 Fern­schreib­lei­tun­gen und 29 Fern­schreib­ma­schi­nen.    

Fspr-Fern-Ver­mitt­lung „Ottokar/Hermann“

Bis Som­mer 1936 hat­te die DRP selbst auf­grund bis dahin feh­len­der Vor­ga­ben für ihre eige­ne Mobil­ma­chungs­pla­nung nur unum­gäng­li­che Vor­ar­bei­ten durch­füh­ren kön­nen, konn­te aber den­noch im Dezem­ber 1936 ihren Mobil­ma­chungs­ka­len­der fer­tig­stel­len, der Vor­aus­maß­nah­men in einer Span­nungs­zeit zur Schaf­fung der Grund­la­gen für den zuver­läs­si­gen Ablauf der eigent­lich Mobil­ma­chung und zur Vor­weg­nah­me von Ein­zel­maß­nah­men der Mobil­ma­chung sowie die eigent­li­chen Mobil­ma­chungs­maß­nah­men im „X‑Fall“ umfass­te.

Aus­zug aus dem DRP-Mobil­ma­chungs­ka­len­der 

Im Rah­men der DRP-Mobil­ma­chungs­pla­nung waren auch erheb­li­che Per­so­nal­ab­ga­ben an die Wehr­macht vor­ge­se­hen – u.a. etwa 15.000 Per­so­nen für deren Nach­rich­ten­ver­bän­de und 36.000 Mann als ver­stärk­ter Post­schutz.
Der Post­schutz war bereits in den 1920-er Jah­ren als para­mi­li­tä­ri­sche Unter­stüt­zung für die Reichs­wehr beim bewaff­ne­ten Schutz von Nach­rich­ten- und Funk­an­la­gen auf­ge­stellt wor­den. Er war mili­tä­risch orga­ni­siert und u.a. mit Hand­waf­fen aus­ge­rüs­tet. Sei­ne Ange­hö­ri­gen wur­den wöchent­lich zwei Stun­den außer­halb der Arbeits­zeit infan­te­ris­tisch aus­ge­bil­det. Bis 1937 wur­de der Post­schutz durch einen zum RPM kom­man­dier­ten Gene­ral geführt, ab dann durch den RPM-Staats­se­kre­tär. Ihm unter­stan­den 10 „Ober­füh­rer“, denen die „Bezirks­füh­rer“ bei den RPD zuge­ord­net waren, die ihrer­seits für die mili­tä­ri­sche und fach­li­che Anlei­tung der „Orts- und Amts­füh­rer“ des Post­schut­zes ver­ant­wort­lich waren. Aus­ge­bil­det wur­den die Post­schutz-Füh­rer an min­des­tens 12 Post­schutz-Schu­len.
Seit 1933/34 wur­den dem Post­schutz dann immer wei­ter­ge­hen­de Auf­ga­ben zum unmit­tel­ba­ren Zusam­men­wir­ken mit der Nach­rTr über­tra­gen. Ab 1936 wur­den dabei zusätz­lich zu den Post­schutz-Siche­rungs­kräf­ten mobi­le Post­schutz-Abtei­lun­gen mit meh­re­ren – etwa 10 Mann star­ken – bewaff­ne­ten Spe­zi­al­trupps zur schnellst­mög­li­chen Beset­zung, Siche­rung und Wie­der­in­be­trieb­nah­me von geg­ne­ri­schen, pos­ta­li­schen Nach­rich­ten- und Funk­an­la­gen gebil­det, die im Kriegs­fall auf Zusam­men­ar­beit mit den Nach­rAb­t/-Rgt und Feld-Nach­rich­ten­kom­man­dan­tu­ren ange­wie­sen wer­den soll­ten.

Ab August 1937 began­nen ergän­zend zum „StöN Otto­kar“ die Vor­be­rei­tun­gen für das „StöN Her­mann“(Gene­ral­stab des Hee­res – AOK – Armee­korps) für einen aus­schließ­li­chen Ost-Auf­marsch, die aber ab Dezem­ber 1937 durch die sich abzeich­nen­de Anne­xi­on Öster­reichs („Sonderfall/Unternehmen Otto“; sie­he unten) zunächst unter­bro­chen wur­den. Bis dahin waren bereits 28,5% der Über­tra­gungs­ka­pa­zi­tät der DRP-Fern­lei­tun­gen für vor­be­rei­te­te „Mob-Lei­tun­gen“ aller „StöN“ vor­ge­se­hen.

Wäh­rend „StöN Otto­kar“ und „StöN Her­mann“ durch das Reichs­post­zen­tral­amt (RPZ) geplant und rea­li­siert wur­den, began­nen 1937 die ter­ri­to­ri­al zustän­di­gen RPD – zum Teil unter zusätz­li­chem Netz­aus­bau, wobei die DRP z.T. durch Feld­fern­ka­bel-Bau­kom­pa­nien der Korps-Nach­rAbt unter­stützt wur­de – die Pla­nung und Rea­li­sie­rung von „StöN Dora“ zum Auf­marsch im Osten und Süd­os­ten sowie „StöN Georg“ zum Auf­marsch im Wes­ten für die Ver­bin­dun­gen zwi­schen den Kriegs­sta­tio­nie­rungs­or­ten der Armee-Korps und der Divi­sio­nen. Für die Ver­bin­dun­gen zwi­schen dem AOK 3 in Königs­berg und sei­nen Divi­sio­nen war schon seit Ende 1935 das „StöN Theo“ vor­be­rei­tet.

Für das „Unter­neh­men Otto“, den mili­tä­ri­schen Ein­marsch in Öster­reich im März 1938 gab es aller­dings auf­grund der sich erst ab Novem­ber 1937 ent­wi­ckeln­den außen- und innen­po­li­ti­schen Lage sowie der erst kurz­fris­ti­gen Ent­schei­dung Hit­lers zum tat­säch­li­chen Ein­marsch weder eine Auf­marsch­pla­nung, noch eine ent­spre­chen­de nach­rich­ten­tech­ni­sche Vor­be­rei­tung, obwohl ein „Son­der­fall Otto“ bereits seit Ende Juni 1937 in einer „Wei­sung für die ein­heit­li­che Kriegs­vor­be­rei­tung der Wehr­macht“ auf­ge­führt war.
Im Bereich der Funk­auf­klä­rung war es der Fes­ten Horch-/Funk­emp­fangs­stel­le in Söcking aller­dings bereits bis Mit­te Febru­ar 1937 gelun­gen, ein umfas­sen­des und detail­lier­tes Bild des öster­rei­chi­schen Bun­des­hee­res zu gewin­nen, wobei das rou­ti­nier­te, sche­ma­ti­sche Funk­ver­fah­ren im „Büro­stun­den-Takt“ (9 — 18 Uhr mit einer Mit­tags­pau­se von 12 — 13 Uhr) die Erfas­sung wesent­lich erleich­ter­te. Die­ser Erfolg wur­de hier­bei ledig­lich mit­tels Ver­kehrs­aus­wer­tung erzielt, d.h. Rekon­struk­ti­on der geg­ne­ri­schen Füh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on allein auf­grund der Funk­ver­kehrs­be­zie­hun­gen – ohne die Funk­sprü­che selbst mit­le­sen zu kön­nen.   

Nun aber muss­te sowohl Auf­marsch­pla­nung, als auch nach­rich­ten­tech­ni­sche Vor­be­rei­tung kurz­fris­tig mehr oder weni­ger impro­vi­siert wer­den. Da der Ein­marsch zudem nicht als kriegs­mä­ßi­ge Ope­ra­ti­on geplant war und kei­ne Mobil­ma­chung vor­ge­se­hen war, muss­te man auf die meis­ten Schal­tun­gen in den vor­be­rei­te­ten und ver­füg­ba­ren „StöN“ ver­zich­ten sowie des­halb dem öffent­li­chen DRP-Fern­sprech­netz zahl­rei­che Lei­tun­gen für die gefor­der­ten Füh­rungs­ver­bin­dun­gen ent­zie­hen. Auch die nicht vor­be­rei­te­te Teil­mo­bil­ma­chung in zwei Wehr­krei­sen wirk­te sich ent­spre­chend auf das öffent­li­che DRP-Fern­sprech­netz aus: So brach am 11./12. März 1938 der öffent­li­che Fern­sprech­ver­kehr in ganz Deutsch­land weit­ge­hend völ­lig zusam­men und war auch in den Fol­ge­ta­gen nur stark ein­ge­schränkt mög­lich.

Erst gegen Mit­tag des 10. März 1937 hat­te das OKW/WNV beim RPM die Bereit­stel­lung der ers­ten Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen zur Sicher­stel­lung des anlau­fen­den „Unter­neh­mens Otto“ ange­for­dert, wor­auf­hin im Lau­fe des Nach­mit­tags die sofor­ti­ge Schal­tung des „StöN Hek­tor“ für die vor­be­rei­te­ten Lei­tun­gen des HTrspW und die Inbe­trieb­nah­me der Nach­rich­ten­zen­tra­le für den Chef des HTrspW in Zos­sen-Wüns­dorf aus­ge­löst wur­den. Nach Mit­ter­nacht vom 10./11. März wur­de dann die Bereit­stel­lung wei­te­rer Lei­tun­gen für die zum Auf­marsch gegen Öster­reich alar­mier­ten Korps­stä­be und Divi­sio­nen ange­for­dert, wobei schon etwa zwei Stun­den spä­ter die Armee-Nach­rich­ten­zen­tra­le in Mühl­dorf durch DRP-Betriebs­per­so­nal in Betrieb genom­men wer­den konn­te, die dann am 12. März an die Fern­sprech-Betriebs­kom­pa­nie des mobil­ge­mach­ten Armee-Nach­rRgt 570 über­ge­ben wur­de.
Die Bereit­stel­lung brauch­ba­rer Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen für die in Süd­ost-Bay­ern auf­mar­schie­ren­de 8. Armee bis 12. März gelang nur durch Rea­li­sie­rung der o.a. Lei­tungs­an­for­de­run­gen zu Las­ten des öffent­li­chen Fern­lei­tungs­net­zes, wodurch Fern­sprech- und Fern­schreib­ver­bin­dun­gen zwi­schen den Gefechts­stän­den von AOK 8 und sei­ner Korps­stä­be sowie von dort zu den auf­mar­schie­ren­den Divi­sio­nen zumin­dest Fern­sprech­ver­bin­dun­gen mög­lich waren.  

Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen vor dem Ein­marsch nach Öster­reich

Bis zur Nacht vom 10./11. März waren noch kei­ne mili­tä­ri­sche Nach­rich­ten­kräf­te im Ein­satz, weil sie sich noch in Auf­stel­lung befan­den – z.B. das Armee-Nach­rRgt 570 – oder noch auf dem Marsch waren.
Ab dem Mor­gen des 12. März lag dann der Schwer­punkt des Ein­sat­zes der Nach­rTr bei der 2. Pan­zer­di­vi­si­on (2. PzDiv) auf deren Vor­marsch nach Wien: Dabei wur­den stünd­lich die durch die Vor­aus­kräf­te erreich­ten Orte über Funk an die Marsch­spit­zen der Haupt­kräf­te gemel­det, von dort über drei Funk­li­ni­en an die moto­ri­sier­te Funk­staf­fel der 2. PzDiv sowie von dort über Funk an den Korps- und Armee-Gefechts­stand in Pas­sau bzw. Mühl­dorf wei­ter­ge­lei­tet, weil die Pan­zer-Nach­rAbt 38 der 2. PzDiv und die Korps-Nach­rAbt 62 des XVI. Moto­ri­sier­ten Armee-Korps auf­grund des hohen Marsch­tem­pos und des schlech­ten Wet­ters nicht in der Lage waren, mit Feld- bzw. Feld­fern­ka­bel-Lei­tun­gen ent­lang der Vor­marsch­stra­ßen zu fol­gen. 

Fern­sprech­stel­le an der Vor­marsch­stra­ße der 10. Infan­te­rie­di­vi­si­on 
zwi­schen Sulz­bach und St. Pöi­ten

Durch unmit­tel­ba­re Ein­fluß­nah­me des Nach­rich­ten­tech­ni­schen Bera­ters beim AOK 8 auf die öster­rei­chi­sche Bun­des­post gelang es aber bereits am 12. März fes­te Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen zwi­schen dem Armee-Gefechts­stand in Mühl­dorf und den nach Öster­reich ver­le­gen­den Korps­stä­ben her­zu­stel­len. 

Gegen Mit­tag des 12. März wur­den auch durch das OKW/WNV bereits die ers­ten Lei­tungs­schal­tun­gen nach öster­rei­chi­schen Orten beim RPM ange­for­dert, die mit Hil­fe der öster­rei­chi­schen Bun­des­post rea­li­siert wur­den, und ab Mit­tag des 13. März wur­de durch die Abtei­lung WNV im Zusam­men­wir­ken mit dem RPM mit der nach­rich­ten­tech­ni­schen Pla­nung für die künf­tig in Öster­reich zu sta­tio­nie­ren­den Stä­be, Ver­bän­de und Trup­pen­tei­le begon­nen. Bis 18. März konn­te so ein beson­de­res Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­netz zu allen besetz­ten Stand­or­ten in Öster­reich ein­ge­rich­tet wer­den und danach begann bereits der Aus­bau auch des Post­net­zes in Öster­reich für den Auf­marsch gegen die Tsche­cho­slo­wa­kei („Fall Grün“).

Ab Ende April 1938 wur­den auch die Vor­be­rei­tun­gen für das „StöN Her­mann“ (Gene­ral­stab des Hee­res – AOK – Armee­korps; bis Febru­ar 1939) wie­der­auf­ge­nom­men, das mit den AOK-Gefechts­stän­den in Cosel/Schlesien, Freiburg/Schlesien, Schwandorf/Oberpfalz, Passau/Niederbayern und Göpfritz im nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Wald­vier­tel nun deut­lich einen Offen­siv­auf­marsch für den „Fall Grün“einen Angriffs­krieg gegen die Tsche­cho­slo­wa­kei erken­nen ließ.

Stö­rungs­netz „Her­mann“ (1938)

Der par­al­lel dazu noch erfor­der­li­che Abschluß der Rea­li­sie­rung des „StöN Dora“ ent­lang der Gren­ze zur Tsche­cho­slo­wa­kei durch die DRP erfor­der­te auf­grund des dort meist unzu­rei­chen­den Aus­baus des DRP-Fern­ka­bel­net­zes den Bau von etwa 1.100 km ober­ir­di­scher Fern­sprech­li­ni­en in den Auf­marsch­räu­men der AOK 10 und 12 zwi­schen Markt­red­witz und Pas­sau, von etwa 2.000 km ober­ir­di­scher Fern­sprech­li­ni­en in den Auf­marsch­räu­men des AOK 14 (Pas­sau – Linz – Wien) sowie von mehr als 560 km Feld­fern­ka­bel­li­ni­en (durch Feld­fern­ka­bel-Bau­kom­pa­nien der Korps-Nach­rAbt) in den schle­si­schen Auf­marsch­räu­men von AOK 2 und 8. 
Bis zum 15. Sep­tem­ber waren den­noch alle gefor­der­ten Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen für die StöN „Her­mann“ und „Dora“ vor­be­rei­tet und schalt­be­reit.

Kabel­ein­füh­rung (links) und ‑abspann­bock (rechts) der Fern­sprech­zen­tra­le 
des AOK 10 in Schwan­dorf

Auf­grund der zwi­schen­zeit­li­chen Zuspit­zung der außen­po­li­ti­schen Lage im Rah­men der soge­nann­ten „Sude­ten­kri­se“ erfolg­te dann am 23. Sep­tem­ber 1938 die Mobil­ma­chung auch der Nach­rTr für den „Fall Grün“, den Angriff auf die Tsche­cho­slo­wa­kei.
Dazu waren u.a. bereits vor­ab vier Nach­rAbt und zwei moto­ri­sier­te Fspr-Kom­pa­nien zur Auf­stel­lung der Nach­rRgt für die fünf Armeen auf Trup­pen­übungs­plät­zen bereit­ge­stellt wor­den, so daß nach Mobil­ma­chung der fünf Regi­ments­stä­be die­se Auf­stel­lung im Wesent­li­chen schon abge­schlos­sen war. Dar­über hin­aus wur­den ab 23. Sep­tem­ber die StöN „Her­mann“ und „Dora“ geschal­tet, wobei die Nach­rich­ten-Betriebs­ab­tei­lun­gen der Armee-Nach­rRgt bis dahin die von der DRP vor­be­rei­te­ten Armee-Ver­mitt­lun­gen bereits über­nom­men hat­ten.
Auch die bei­den sbst Nach­rBtrbKp für die bei­den Haupt-Nach­rich­ten­zen­tra­len in Zos­sen-Wüns­dorf und Ohrd­ruf wur­den mobil­ge­macht: Als die für Zos­sen-Wüns­dorf vor­ge­se­he­ne Kom­pa­nie am 25. Sep­tem­ber dort ein­traf, waren die Nach­rVbdg zu den fünf noch auf­mar­schie­ren­den Armeen schon durch die zivi­len DRP-Nach­rich­ten­tech­ni­ker in Betrieb genom­men wor­den.  

Zudem war jedem AOK eine Feld-Nach­rich­ten­kom­man­dan­tur (FNach­rKdtr) zuge­ord­net wor­den, wel­che die Aus­nut­zung der pos­ta­li­schen Nach­rVbdg in den Armee-Angriffs­strei­fen durch früh­zei­ti­ge Wie­der­in­be­trieb­nah­me, Siche­rung und Abschir­mung der wich­tigs­ten Nach­rich­ten­an­la­gen sowie eine umfas­sen­de Stil­le­gung und Beschlag­nah­me aller Funk­sen­de­an­la­gen sicher­stel­len soll­ten. Zusätz­lich wur­den jedem AOK zur Unter­stüt­zung zwei Nach­rich­ten­tech­ni­sche Bera­ter der DRP zuge­ord­net, die auch die DRP-Inter­es­sen bei schnel­ler Wie­der­in­be­trieb­nah­me des Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­net­zes zu wah­ren hat­ten.
Ab dem 25. Sep­tem­ber stan­den außer­dem noch vier – je 36 Mann star­ke – Spe­zi­al­trupps des ver­stärk­ten Post­schut­zes für die Angriffs­strei­fen der AOK 2, 8, 10 und 12 bereit, wel­che in Zusam­men­ar­beit mit den Nach­rAb­t/-Rgt und FNach­rKdtr die schnellst­mög­li­che Beset­zung, Siche­rung und Wie­der­in­be­trieb­nah­me von geg­ne­ri­schen, pos­ta­li­schen Nach­rich­ten- und Funk­an­la­gen sicher­stel­len soll­ten.

Als nach Unter­zeich­nung des Mün­che­ner Abkom­mens statt dem geplan­ten Angriff auf die Tsche­cho­slo­wa­kei zunächst nur ein Teil des Lan­des, das soge­nann­te Sude­ten­land, ab 1. Okto­ber besetzt wur­de, stell­ten die Nach­rAb­t/-Rgt die feld­mä­ßi­gen Nach­rVbdg zwi­schen den vor­mar­schie­ren­den Kräf­ten und den in der Regel an ihren grenz­na­hen Stand­or­ten ver­blei­ben­den höhe­ren Stä­ben sicher. 

Ver­le­gung von Feld­fern­ka­bel

Die vor­ge­fun­de­nen, z.T. beschä­dig­ten tsche­chi­schen Nach­rich­ten­an­la­gen konn­ten erst nach und nach wie­der her­ge­stellt sowie in Betrieb genom­men wer­den, wobei ihre aus­schließ­lich mili­tä­ri­sche Nut­zung bereits um den 17. Okto­ber mit Über­ga­be an die DRP zur nach­rich­ten­tech­ni­schen Sicher­stel­lung der Trup­pen­sta­tio­nie­rung im Sude­ten­land sowie für wei­te­re Auf­marsch­pla­nun­gen gegen das ver­blie­be­ne Staats­ge­biet der Tsche­cho­slo­wa­kei ende­te.

Zum Ein­satz waren auch zwei Horch-Kom­pa­nien gekom­men: Die 3./NachrAbt 24 im Raum um Freiberg/Sachsen, die direkt an die Wehr­machts-Horch-Leit­stel­le in Treu­en­briet­zen mel­de­te, und die 3./NachrAbt 18 im Raum Tinz/Schlesien, wel­che mit den AOK 2 und 8 auf Zusam­men­ar­beit ange­wie­sen war – sie­he o.a. Bild „Stö­rungs­netz Her­mann“.
Schon wäh­rend der soge­nann­ten „Wochen­end-Kri­se“ im Mai 1938 hat­te die deut­sche Funk­auf­klä­rung die tsche­cho­slo­wa­ki­sche Mobil­ma­chung erkannt: Am 22. Mai war ein wegen sei­ner Kür­ze auf­fal­len­der Funk­spruch des tsche­cho­slo­wa­ki­schen Kriegs­mi­nis­te­ri­ums erfasst wor­den, der zwar nicht ent­zif­fert wer­den konn­te, in wel­chem aber ein Mobil­ma­chungs­be­fehl ver­mu­tet wur­de. Da kurz dar­auf Ver­än­de­run­gen im tsche­cho­slo­wa­ki­schen Hee­res­funk­netz fest­ge­stellt wur­den, konn­te nach nur zwei­ein­halb Stun­den die tsche­cho­slo­wa­ki­sche (Teil-)Mobilmachung bestä­tigt wer­den.

Auf­grund der schon Ende Okto­ber 1938 erfolg­ten Ent­schei­dung Hit­lers, eine jeder­zei­ti­ge Beset­zung von Böh­men und Mäh­ren als „Fall Süd­ost“ vor­zu­be­rei­ten, wur­den hier­für ab Febru­ar 1939 unter Füh­rung von zwei Hee­res­grup­pen­kom­man­dos in Dres­den und Wien sie­ben Armee­korps bereit­ge­stellt sowie am 3. Febru­ar von der DRP eine ent­spre­chen­de Neu­ge­stal­tung des StöN „Her­mann“ bis 28. Febru­ar gefor­dert.
Ergän­zend wur­den für die bei­den Hee­res­grup­pen­kom­man­dos zwei Nach­rRgt mobil­ge­macht und der Ein­satz von zwei FNach­rKdtr sowie die Zuord­nung von Nach­rich­ten­tech­ni­schen Bera­tern der DRP und Spe­zi­al­trupps des ver­stärk­ten Post­schut­zes vor­be­rei­tet .
Am 13. März 1939 wur­den die Nach­rVbdg im StöN „Her­mann“ geschal­tet und ab 15. März kam es zum Ein­satz der bei­den FNach­rKdtr im Rah­men der anlau­fen­den mili­tä­ri­schen Beset­zung von Böh­men und Mäh­ren. Dabei wur­de u.a. in Prag am Mit­tag des 15. März das Fern- und Ver­stär­ker­amt besetzt sowie die Fort­set­zung ihres Betriebs ver­an­lasst, so daß schon nach­mit­tags für die ein­tref­fen­den deut­schen Wehr­machts­dienst­stel­len unmit­tel­ba­re Nach­rVbdg bis hin nach Deutsch­land geschal­tet wer­den konn­ten. Die HNach­rTr aber kam dies­mal kaum zum Ein­satz.

Spä­tes­tens seit dem Früh­jahr 1938 hat­te sich die bis dahin prak­ti­zier­te rela­tiv lang­fris­ti­ge Pla­nung und Vor­be­rei­tung von StöN im Rah­men der Mobil­ma­chungs­pla­nun­gen und ‑vor­be­rei­tun­gen sowie Auf­marsch­pla­nun­gen zu einer von kurz­fris­ti­gen poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen domi­nier­ten ope­ra­ti­ven Pla­nung von Nach­rVbdg ent­wi­ckelt, wel­che die DRP zum wich­tigs­ten Part­ner der HNach­rTr wer­den ließ, um die damit ver­bun­de­nen Anfor­de­run­gen zu bewäl­ti­gen sowie die damit ver­bun­de­ne Bereit­stel­lung ihrer tech­ni­schen und per­so­nel­len Res­sour­cen zu ermög­li­chen. 



Quel­len:

Tafel 34 — 36 der Bild­ta­fel­aus­stel­lung “Fern­mel­de­trup­pen – Ges­tern und heu­te”


Wei­te­re Quel­len und zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen zum The­ma:

  1. N., N.: Mili­tä­ri­sche Nut­zung der Fern­mel­de­net­ze der Deut­schen Reichs­post 1918 — 1945, in: Tele­gra­phen-/ Nach­rich­ten-/ Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 113 ff.
  2. Tele­gra­phen-/Nach­rich­ten-/Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 225 ff.
  3. Recke, Hans-Joa­chim: Die Ent­wick­lung der Tele­gra­phen- und Nach­rich­ten­trup­pe, in: Anten­ne-Son­der­aus­ga­be „100 Jah­re Fern­mel­de­trup­pen“, FmS/FSHElT 1999 – S. 6 ff.
  4. Fern­mel­de­trup­pe und Mili­tär auf der Sei­te von Oberst a.D. Mil. His­to­ri­ker Dipl. Ing.oec. Hans-Georg Kam­pe (†)
  5. Kam­pe, Hans-Georg: Die Hee­res-Nach­rich­ten­trup­pe der Wehr­macht 1935 — 1945, 1994 – S. 21 ff.
  6. Wiki­pe­dia-Ein­trag zu „Post­schutz“
  7. Ara­zi, Doron: Die deut­sche mili­tä­ri­sche Funk­auf­klä­rung im Zwei­ten Welt­krieg – Ver­such eine Über­blicks, in: Der Zwei­te Welt­krieg – Ana­ly­sen — Grund­zü­ge — For­schungs­bi­lanz, Hrsg.: Mich­al­ka, Wolf­gang im Auf­trag des MGFA; Piper – Okto­ber 1989
  8. Hit­lers Außen­po­li­tik – Deutsch­lands Weg in den Krieg; in: Mili­tär­ge­schich­te – Von der Frü­hen Neu­zeit bis in die Gegen­wart, hrsg. von Micha­el Epken­hans und Frank Hage­mann, S. 322 — 325; Wes­ter­mann – 2021.

[1] zwi­schen den unter­ir­di­schen Ver­stär­ker­stel­len auf ver­schie­de­nen Wegen geführ­te Kabel zur Dop­pel- oder Mehr­fach­ab­stüt­zung und somit für ent­spre­chen­de Resi­li­enz