Nach Vorstellung der Bildtafel zum Einsatz der Heeres-Nachrichtentruppe beim Angriff auf Polen im Jahr 1939 wird die Serie zu o.a. Bildtafelausstellung mit der Vorstellung der Bildtafel zum Einsatz der Heeres-Nachrichtentruppe im Westfeldzug im Jahr 1940 fortgesetzt.
Oberst a.D. Peter Uffelmann
Vorbemerkung:
Die aktuellen RICHTLINIEN ZUM TRADITIONSVERSTÄNDNIS UND ZUR TRADITIONSPFLEGE der Bundeswehr enthalten zum Thema „Wehrmacht“ unter Nr. 3.4.1 u.a. folgende Klarstellung, auf die auch hinsichtlich des Einsatzes der Heeres-Nachrichtentruppe im Westfeldzug im Jahr 1940 hingewiesen werden soll:
„Der verbrecherische NS-Staat kann Tradition nicht begründen. Für die Streitkräfte eines demokratischen Rechtsstaates ist die Wehrmacht als Institution nicht traditionswürdig. Gleiches gilt für ihre Truppenverbände sowie Organisationen, die Militärverwaltung und den Rüstungsbereich.“
Nach Abschluß des Einsatzes der Heeres-Nachrichtentruppe (HNachrTr) beim Angriff auf Polen und Auswertung dieses Einsatzes durch den Stab Heeres-Nachrichtenwesen (HNW) begannen bereits ab Ende Oktober 1939 die Planungen und Vorbereitungen für ihren nächsten Einsatz im Rahmen des Aufmarsches und beabsichtigten Angriffs auf die Niederlande, Luxemburg, Belgien und Frankreich.
Die ersten Vorbereitungen hierzu hatten bereits ab Anfang September 1939 mit einer weiteren Vergrößerung der HNachrTr durch Neuaufstellungen zusätzlicher Divisions- und Korps-Nachrichtenabteilungen (Div-/Korps-NachrAbt) sowie Nachrichtenregimenter (NachrRgt) begonnen.
Die Neuaufstellungen zusätzlicher DivNachrAbt erfolgten im Rahmen der Aufstellung der Divisionen der 5. — 9. Welle und von Sicherungsdivisionen (SichDiv), wobei aufgrund der zunehmenden Auseinandersetzungen mit der Luft-Nachrichtentruppe (LnTr) der Luftwaffe um Personal- sowie Material- und Rohstoffzuweisungen nur noch neun bzw. vier Divisions-Nachrichtenkompanien (DivNachrKp) für die Divisionen der 9. Welle und die SichDiv im Januar und Februar 1940 aufgestellt werden konnten. Für die Divisionen der 5. — 8. Welle wurden im Zeitraum September 1939 bis Januar 1940 aber noch insgesamt 32 weitere DivNachrAbt aufgestellt, wobei die Tornister-Funkgeräte für die 23 DivNachrAbt der 7. und 8. Welle sowie die neun DivNachrKp der 9. Welle jedoch erst im März und April 1940 bereitgestellt werden konnten. Ergänzend hierzu wurden die bisherigen DivNachrKp der vier sogenannten „Leichten Divisionen“ im Rahmen von deren Umgliederung in Panzerdivisionen (PzDiv) zu vier Panzer-NachrAbt (PzNachrAbt) erweitert.
Parallel dazu konnten im Zeitraum September bis Dezember 1939 zunächst nur acht neue Korps-NachrAbt aufgestellt werden, weil auch für die ursprünglich vorgesehenen insgesamt 15 aufgrund der o.a. Auseinandersetzungen mit der LnTr zunächst nicht ausreichend Personal und Material verfügbar war: So wurden ab Oktober zunächst sieben Korps-NachrKp für die deshalb auch nur „Höheren Kommandos“ (HöhKdo) aufgestellt, welche bis auf weiteres lediglich in der Sicherung oder an sogenannten „Nebenfronten“ eingesetzt werden konnten. Ab April 1940 wurden dann diese sieben Korps-NachrKp zu Korps-NachrAbt erweitert und weitere vier Korps-NachrAbt neuaufgestellt, so daß bis Mai 1940 insgesamt 19 zusätzliche Korps-NachrAbt verfüg- und einsetzbar waren.
Bei den NachrRgt gab es nur drei Neuaufstellungen, aber umfangreiche Umgruppierungen innerhalb und zwischen den bereits bestehenden.
Neuaufgestellt wurde ab Anfang September 1939 zunächst die NachrAbt 540 für das Armeeoberkommando (AOK) 5, die Mitte Oktober in Armee-NachrAbt 520 und Anfang November in Armee-NachrRgt 520 umbenannt wurde. Weitere Neuaufstellungen waren ab Mitte November das Heeresgruppen-NachrRgt (HGrNachrRgt) 639 für das Oberkommando der HGr C und ab Ende April 1940 das zweite Führungs-NachrRgt (FüNachrRgt) zunächst noch als Heeres-NachrRgt 601.
Die Umgruppierungen innerhalb und zwischen den bereits bestehenden NachrRgt dienten der Herstellung ihrer vollen Feldverwendungsfähigkeit, da zunächst die Aufstellung eines zweiten FüNachrRgt nicht möglich war. Dazu wurden ihnen z.T. zusätzliche, u.a. bisher selbstständige NachrKp und bisherige NachrAbt-Stäbe z.b.V. unterstellt sowie ganze NachrAbt zwischen den NachrRgt ausgetauscht.
Aufgrund der mehrmaligen Verschiebung des Angriffsbeginns konnten ab Ende 1939 zunächst dem FüNachrRgt 40 zwei weitere, anderweitig freigewordene NachrAbt-Stäbe unterstellt werden, ehe dann doch noch ab Ende April 1940 das zweite FüNachrRgt zunächst noch als Heeres-NachrRgt 601 aufgestellt wurde, wobei eine komplette NachrAbt von FüNachrRgt 40 umunterstellt wurde, so daß bei Angriffsbeginn im Mai 1940 FüNachrRgt 40 und Heeres-NachrRgt 601 zusammen über insgesamt fünf NachrAbt mit insgesamt 21 NachrKp verfügten.
Aufgrund der ab Ende Februar 1940 erstmals geplanten Bildung einer Panzergruppe im Rahmen der Heeresgruppe A wurden zusätzlich ab Mitte März zwei Korps-NachrAbt umgegliedert und zeitweilig – bis Mitte Juli – zum Panzergruppen-NachrRgt (PzGrpNachrRgt) „Kleist“ zusammengefasst. Da diese Lösung den personell und materiell begrenzten Möglichkeiten am besten entsprach, verfuhr man bei der späteren Bildung der PzGrp „Hoth“ und „Guderian“ ähnlich: Während das aus einer Korps-NachrAbt gebildete PzGrpNachrRgt „Hoth“ nur kurzzeitig bis Ende Mai bestand, brachten Aufstellung und Einsatz (1. — 24. Juni) des PzGrpNachrRgt „Guderian“ dagegen wertvolle Erkenntnisse für die spätere endgültige Aufstellung von PzGrpNachrRgt.
PzGrpNachrRgt „Guderian“ (Stand: 28.05.1940)
Bildquelle: U.a. Quelle 4
PzGrpNachrRgt „Guderian“ bestand aus einer „Betriebsabteilung“ mit einer Fernsprechbetriebskompanie und zwei Funkkompanien sowie einer „Bauabteilung“ mit vier Feldfernkabelkompanien. Regimentskommandeur und zugleich PzGrp-Nachrichtenführer war der damalige Oberstleutnant Albert Praun, später als General der Nachrichtentruppe Nachfolger von Erich Fellgiebel.
Bis zum Angriffsbeginn am 10. Mai 1940 waren zwar die Umgliederung und Neuorganisation der HNachrTr noch nicht in allen Details abgeschlossen, aber die Einsatzbereitschaft von
- zwei FüNachrRgt;
- 12 HGr- und Armee-NachrRgt;
- 45 Korps-NachrAbt
- 153 DivNachrAbt
war im Großen und Ganzen gegeben.
Auf Wehrmachtsebene war zwischenzeitlich ab Anfang Dezember 1939 die bisherige Abteilung Wehrmachtsnachrichtenverbindungen (WNV) in den Stab WNV umgegliedert worden, so daß sich die Führungsorganisation von HNW/WNV wie folgt darstellte:
Führungsorganisation von HNW/WNV ab Dezember 1939
Bildquelle: Bildtafel 39
Die Abteilung „Sonderbevollmächtigter für Nachrichtenmittel“ war dabei der Arbeitsstab von Generalmajor Fellgiebel als dieser zugleich Sonderbevollmächtigter zur Vereinheitlichung der Entwicklung von Nachrichtengerät wurde, um Kräfte und Rohstoffe einzusparen, Geräteausbildung und ‑einsatz zu erleichtern sowie die leichtere Austauschbarkeit von Personal und Gerät zu ermöglichen. Diese Abteilung knüpfte dazu u.a. enge Beziehungen zur deutschen Nachrichtenindustrie und führte dabei z.B. auch monatliche Besprechungen mit deren Vertretern durch.
Im Gegensatz zur Planung und Vorbereitung des Feldzugs gegen Polen erforderte die nachrichtentechnische Unterstützung des Aufmarsches der Wehrmacht im Westen für den beabsichtigten Angriff auf die Niederlande, Belgien und Frankreich weniger Baumaßnahmen, da das dortige Fernkabelnetz der Deutschen Reichspost (DRP) wesentlich dichter und besser ausgebaut war sowie inzwischen eine andere Form der DRP-Leistungsbereitstellung durch Einrichtung eines sogenannten „Reichsverteidigungsnetzes“ vereinbart war.
Ein solches „Reichsverteidigungsnetz“ war bereits 1937 durch das Reichspostministerium (RPM) vorgeschlagen, aber zunächst durch die Inspektion der HNachrTr abgelehnt worden: Es sollte innerhalb des bestehenden stationären DRP-Fernkabel- und Freileitungslininiennetzes mit zahlreichen Verteiler- und Durchgangsvermittlungen als Wehrmachts-Grund- und Führungsnetz entstehen, durch das eine ausreichende Anzahl von jederzeit schalt- und umschaltbaren Übertragungskanäle bereitgestellt werden konnte sowie die Vielzahl der wenig flexiblen „Störungsnetze“ („StöN“) überflüssig gemacht werden sollte.
Ende 1939 stand nun dieses „Reichsverteidigungsnetz“ bzw. Wehrmachts-Grund- und Führungsnetz zur Verfügung, so daß von den bisherigen „StöN“ nur noch das Heeresführungsnetz, das „StöN Heinrich“ der Funkaufklärung und das „StöN Hektor“ des Heerestransportwesens benötigt wurden.
Neu geregelt worden waren auch die Zuständigkeiten für Leitungs- und Schaltforderungen innerhalb des Wehrmachts-Grund- und Führungsnetzes, die nun auch durch die Nachrichtenführer der Heeresgruppen für ihre Zuständigkeitsbereiche bei der DRP gestellt werden konnten sowie in besonders dringenden Fällen nun auch durch die grenznahen Reichspostdirektionen (RPD) realisiert werden durften. Dazu wurden zur Beschleunigung ab Anfang Dezember 1939 zusätzliche Verbindungsoffiziere von den zuständigen Wehrmachtsnachrichtenkommandanturen zu diesen RPD kommandiert.
Im Rahmen der nachrichtentechnischen Unterstützung des Aufmarsches der Wehrmacht im Westen für den beabsichtigten Angriff auf die Niederlande, Luxemburg, Belgien und Frankreich waren auch Planungen und Vorbereitungen für mehrere stationäre „Führerhauptquartiere“ („FHQ“) durchgeführt worden, die sich aber dann ab Mitte Februar 1940 auf lediglich noch das „FHQ Felsennest“ bei (Bad) Münstereifel konzentrierten, da der nachrichtentechnische Anschluß des ursprünglich favorisierten „FHQ Adlerhorst“ in Ziegenberg bei Bad Nauheim nicht vor Juni fertiggestellt werden konnte. Von diesen „FHQ“ (einschließlich „OKW-Feldstaffel“) sollten alle HGrOKdo und AOK mit jeweils vier Fernsprech- und zwei Fernschreibverbindungen („4 F + 2 T“) sowie Berlin bzw. Zossen und die „OKH-Feldstaffel“ – zunächst in Gießen [2] (mit Nachrichtenbunker „Gisela“) geplant, später tatsächlich in Bad Godesberg – mit „12 F + 6 T“ erreichbar sein.
Während des Aufmarsches der Wehrmacht im Westen wurden ab Februar 1940 aufgrund der Erfahrungen im Polenfeldzug mit zunächst zu starker Zentralisierung von Horchdienst bzw. Funkaufklärung und dann unzureichender Dezentralisierung durch Horchabteilungen auf HGr-Ebene nun zwei Stäbe für die Kommandeure der Horchtruppen West und Ost mit unterstellten Auswertestellen, Festen Horchstellen und beweglichen Horchkompanien gebildet, um die Einheitlichkeit der Ausbildung und Arbeitsweise sicherzustellen, während die Steuerung der Auswertung weiterhin zentral durch die Horch-Leitstelle des Stab HNW bzw. OKH erfolgen sollte.
Kurz vor Beginn des Westfeldzugs erfolgte jedoch ab April eine weitere Dezentralisierung von Horchdienst bzw. Funkaufklärung: Der o.a. Stab für den Kommandeur der Horchtruppen West entfiel wieder, jeweils zwei bewegliche Horchkompanien wurden heeresgruppenweise Horchtruppenkommandeuren mit jeweils einer Auswertestelle unterstellt, während die Festen Horchstellen wieder ausschließlich der Horch-Leitstelle des Stab HNW bzw. OKH unterstanden, aber mit den Horchtruppenkommandeuren der Heeresgruppen auf Zusammenarbeit angewiesen waren.
Einsatz und Unterstellung der deutschen Horchtruppen vor dem Westfeldzug (August 1939 — Mai 1940)
Bildquelle: U.a. Quelle 11
Bis zum Beginn des Angriffs auf die Niederlande, Luxemburg, Belgien und Frankreich waren allerdings die Ergebnisse von Horchdienst bzw. Funkaufklärung gegenüber dem Nordflügel zwischen Nordsee und luxemburgisch-französischer Grenze aufgrund der z.T. großen Entfernungen (z.B. Münster — Lille (Frankreich): ca. 380 km), aber auch weitgehender Funkstille nicht besonders ergiebig und überwiegend technischer Natur. Insofern wurden nur taktische Teilergebnisse erzielt, die andere Quellen ergänzten oder bestätigten – die operative Gliederung dagegen konnte durch die Funkaufklärung nicht voll gedeutet werden, lediglich die mutmaßlichen Aufmarschräume [3] der niederländischen und belgischen Armee sowie der französischen Armeen und der britischen Armee (mit drei Armeekorps, fünf aktiven, teilmotorisierten Divisionen und mehreren Divisionen 2. — 3. Welle) wurden festgestellt, ohne daß jedoch deren Gefechtsstände zuverlässig geortet werden konnten.
Mehr Klarheit durch Horchdienst bzw. Funkaufklärung wurde nur über die französischen Kräfte im Festungsgebiet hinter der Maginot-Linie auf dem Südflügel erreicht. Um dazu beizutragen, diese Kräfte dort – auch nach Erkennen des deutschen Angriffsschwerpunkts in der Mitte – zu binden und Verlegungen von Teilen nach Nordwesten möglichst lange hinauszuzögern, wurde der französischen Funkaufklärung ab drei Tage vor Angriffsbeginn im Bereich der deutschen Heeresgruppe C bei der 1. Armee westlich des Rheins die Bereitstellung einer motorisierten Armeegruppe mit drei Armeekorps durch entsprechenden Funkverkehr in Verbindung mit weiteren taktischen Täuschmaßnahmen vorgetäuscht. Aufgrund erfasster Funksprüche nach Angriffsbeginn aus den Bereichen der 3. und 4. französischen Armee, bei denen der Funkverkehr im Vergleich zu den anderen französischen Armeen im Süden auffallend zunahm, schien diese Funktäuschung Wirkung erzielt zu haben – jedenfalls wurden bis zur ihrer Einstellung keinerlei Anzeichen für Verlegungen nach Nordwesten festgestellt.
Erst am 22. Mai wurde lediglich die Verlegung eines schnellen Verbandes der 2. Armee nach Westen erfasst, während der Verbleib der 4. französischen Armee ab 23. Mai nicht mehr feststellbar war. Dagegen konnte die Verlegung der 6. und 10. französischen Armee von der schweizerischen bzw. italienischen Grenze an die Somme nicht erfasst werden, weil beides außerhalb des Aufklärungsraums für Horchdienst bzw. Funkaufklärung bei HGr C lag.
Ergebnisse der deutschen Funkaufklärung bis Anfang Mai 1940
Bildquelle: U.a. Quelle 11
Das o.a. „Reichsverteidigungsnetz“ bzw. Wehrmachts-Grund- und Führungsnetz war auch Grundlage für die nachrichtentechnische Planung und Vorbereitung der zwischenzeitlichen Besetzung von Dänemark und Norwegen Anfang April 1940: Nur durch die hohe Flexibilität dieses Netzes war innerhalb von drei Tagung die Organisation der dafür erforderlichen Nachrichtenverbindungen sowie die spätere schnelle Bereitstellung der vorgesehenen Verbände und ihre Verlegung aus dem gesamten Reichsgebiet in die Nord- und Ostseehäfen möglich.
Wesentlich komplizierter war dagegen die Planung der Nachrichtenverbindungen für die Durchführung des sogenannten „Unternehmens Weserübung“: Während man für die Nachrichtenverbindungen zu den in Dänemark auf dem Landweg einrückenden Verbänden die Weiterschaltung der in Flensburg endenden deutschen Auslandsleitungen plante, musste bis zur Inbesitznahme bzw. Wiederherstellung und ‑inbetriebnahme der norwegischen Nachrichtenanlagen ein umfangreicher Einsatz leistungsstarker Funkmittel für die zahlreichen Verbindungen zwischen OKW [4], dem Stab der „(Armee-)Gruppe XXI“ [5], den sogenannten „Einsatzgruppen“ an ihren Landungspunkten in Norwegen sowie zu den deutschen Verbänden in Dänemark geplant und vorbereitet werden.
Schon zu Beginn der Operationen am 9. April aber gingen die für die „(Armee-)Gruppe XXI“ vorgesehenen drei Funkstellen durch Torpedierung sowie Versenkung ihres Transportschiffs verloren und auch die für die Einsatzgruppe in Narvik geplante Funkstelle fiel auf ähnliche Weise aus. Darüber hinaus ging dabei weiteres zahlreiches Gerät und Material der Divisions-Nachrichtenabteilung 234 verloren.
Die dadurch entstandene „Nachrichtenverbindungskrise“ musste durch Generalleutnant [6] Fellgiebel persönlich beigelegt werden, der am 10. Mai vor Ort festlegte, daß die Funkverbindungen des Stabes der „(Armee-)Gruppe XXI“ stattdessen durch den norwegischen (Groß-)Sender in Oslo mit norwegischem Personal unter deutscher Aufsicht sichergestellt wurden. Auch Schiffsfunkstellen wurden anfangs für Funkverbindungen zum OKW genutzt.
Auch hinsichtlich der Nutzbarkeit des oberirdischen norwegischen Fernsprech-Freileitungsnetzes war die deutsche Planung zu optimistisch gewesen: Aufgrund der geographischen und klimatischen Rahmenbedingungen war dieses nur schwer ausbaufähig, wodurch die Nachrichtenverbindungen zwischen Oslo und den hunderte von Kilometern entfernten „Einsatzgruppen“ anfangs stark belastet und instabil waren. Ihre Instandsetzung durch die HNachrTr und LnTr konnte erst nach der norwegischen Kapitulation ab 10. Juni erfolgen, wobei auch Seekabel durch die Fjorde verlegt und alle Flugplätze in Norwegen an das Luftwaffenführungsnetz angeschlossen wurden. Diese norwegischen Nord-/Süd-Drahtverbindungen waren später ab 1941 auch wichtig für die Koordinierung der Luftangriffe auf die alliierten Konvois nach Murmansk in der Sowjetunion. Ergänzend dazu wurden durch die LnTr auch Richtfunkverbindungen von Oslo über das Nordkap bis nach Finnland eingerichtet und betrieben. Teile des oberirdischen norwegischen Fernsprech-Freileitungsnetzes konnten immerhin bereits — insbesondere ab Ende Mai beim erneuten Vormarsch der 2. Gebirgsdivision auf Narvik — durch die HNachrTr genutzt werden.
Auch die Fernkabelkapazitäten zwischen Norwegen und Deutschland stellten sich als völlig unzureichend heraus: Zu ihrer Verbesserung wurde aufgrund der immer angespannteren Rohstofflage eines der vier bestehenden Seekabel zwischen Pommern und Ostpreußen aufgenommen sowie im Juli zwischen Jütland und Norwegen wieder ausgelegt. Ergänzend dazu wurde das dänische Fernkabelnetz durch zusätzliche Fernkabel verstärkt und in Kolding ein großer Fernkabel-Netzknoten zur „Durchgangsvermittlung Jütland“ innerhalb des „Reichsverteidigungsnetzes“ bzw. Wehrmachts-Grund- und Führungsnetzes ausgebaut.
Von Horchdienst bzw. Funkaufklärung kam in Norwegen nur ein Horchzug aus Personalabgaben aller im Westen eingesetzten beweglichen Horchkompanien zum Einsatz, der aber lediglich unwesentliche Ergebnisse erzielen konnte.
Als dann am 10. Mai 1940 der Angriff auf die Niederlande, Luxemburg, Belgien und Frankreich begann, begannen die Nachrichtenverbände auf allen Führungsebenen – wie schon in Polen – mit dem Bau ihrer Stammleitungen und versuchten dabei dem schnellen Vormarsch ihrer Großverbände zu folgen: Die DivNachrAbt bauten Feldkabel-Stammleitungen in den befohlenen Bewegungsrichtungen und die Korps-NachrAbt sowie die PzNachrRgt verstärkten die in die Hauptstoßrichtungen der Armeekorps führenden Divisions-Stammleitungen durch Feldfernkabellinien als Korps-Stammleitungen und richteten Querverbindungen zu den Stammleitungen bzw. Gefechtsständen der anderen Divisionen sowie den Nachbarkorps ein, wobei diese Stammleitungen meist täglich auch die Gefechtsstände der PzGrp und ‑Korps, teilweise sogar der PzDiv erreichten. Dabei gelang es, FFKb-Verbindungen mittels Pupin-Spulen und Verstärkern bis 300 km herzustellen und zu betreiben.
Währenddessen bauten die Armee-NachrRgt die Armee-Stammleitungen in der Regel als mehrfach ausnutzbare Bronzedraht-Doppelleitung an einfachen Holzgestängen in Richtung der nächsten geplanten Armee-Gefechtsstände, wobei in festgelegten Abständen Armee-Vermittlungen eingerichtet wurden, die dann mit den Vermittlungen der unterstellten Armeekorps, der Nachbararmeen und der Unterstützungsverbände verbunden wurden. Die Heeresgruppen-Stammleitungen wurden in gleicher Weise durch die HGrNachrRgt gebaut, wobei in der Regel mit der Bewegungsrichtung der Heeresgruppen übereinstimmende Armee-Stammleitungen im Hinblick auf Erweiterung ihrer technischen Mehrfach-Ausnutzbarkeit verstärkt wurden. Die Stammleitung der HGr B verlief dabei von Lüttich über Valenciennes Richtung Amiens, die der HGr A von St. Vith über Jemelle und Hirson Richtung St. Quentin.
Armee‑, HGr- und FüNachrRgt am 10. Mai 1940
Bildquelle: U.a. Quelle 4
Obwohl die Feldstaffeln von OKH in Bad Godesberg und OKW beim „FHQ Felsennest“ bei (Bad) Münstereifel diesmal relativ grenznah lagen, führten die raumgreifenden Operationen der am Angriff beteiligten Armeen allerdings auch sehr schnell wieder zu großen Entfernungen zwischen den AOK und HGrOKdo einerseits sowie OKH und OKW andererseits, wodurch es wiederum zu zeitweiligen Unterbrechungen der Draht-Nachrichtenverbindungen kam. Diesmal hielten sich diese Unterbrechungen aber aufgrund des verbesserten Ausbildungsstandes bei allen NachrRgt, technisch ausgereifteren und quantitativ erweiterten Draht-Nachrichtenverbindungen sowie des Einsatzes des zweiten FüNachrRgt und besserer Organisation bzw. Koordination bei Wiederherstellung bzw. ‑inbetriebnahme der niederländischen, belgischen und französischen postalischen Draht-Nachrichtenverbindungsnetze in einigermaßen beherrschbaren Größenordnungen.
Die Funkverbindungen dagegen erfüllten in der Regel die Erwartungen, wobei die PzGrp, ‑Korps und ‑Div weitgehend nur über Funk geführt wurden, wobei jedoch auf Div- und Korps-Ebene wegen der zum Teil sehr großen Entfernungen zeitweise Funkwiederholer eingesetzt werden mussten.
General der Panzertruppe Heinz Guderian, Kommandierender General des Motorisierten XIX. Armeekorps (1., 2. und 10. Panzerdivison sowie Infanterieregiment „Großdeutschland“) in seinem Mittleren Funkpanzerwagen [7]
Bildquelle: Bundesarchiv
Die Nachrichtenverbindungen zu den Luftwaffenverbänden waren andererseits insgesamt mangelhaft, wodurch es u.a. zu Bombardierungen der eigenen Truppe, aber auch von Rotterdam kam, obwohl erstmals u.a. Fliegerleittrupps der LnTr bei Heeresverbänden eingesetzt wurden und sogar zwei separate rückwärtige Freileitungslinien für die Nachrichtenverbindungen zu den Luftflotten durch die LnTr gebaut wurden.
Wesentlich zu dieser o.a. Verbesserung der Nachrichtenverbindungslage haben dabei u.a. auch zwei DRP-Fachtrupps in Kompaniestärke beigetragen, die FüNachrRgt 40 ab Mitte Mai unterstellt wurden. Mitte Juni waren dann schon 13 DRP-Fachtrupps bei den HGr- und Armee-NachrRgt sowie mehr als 20 bei FüNachrRgt 40 im Einsatz, der von 21 neuen Feldnachrichtenkommandanturen organisiert und koordiniert wurde.
Als Anfang Juni die zweite Phase des Frankreich-Feldzugs mit dem Angriff der HGr B über die Somme nach Süden begann, bezeichnete der Chef des Generalstabes des Heeres die Nachrichtenverbindungen zu den inzwischen umgruppierten HGrOKdo und AOK dann als „annähernd zufriedenstellend“.
Für die erste Phase des Angriffs auf die Niederlande, Luxemburg, Belgien und Frankreich waren für Horchdienst bzw. Funkaufklärung Aufklärungsräume festgelegt worden, wobei mit der Aufklärung in der Tiefe des Raums („Fernaufklärung“) zunächst die beiden Festen Horchstellen Münster und Stuttgart beauftragt blieben, was jedoch nicht ausreichte. Den beweglichen Horchkompanien bei den Heeresgruppenwar dagegen von der Horch-Leitstelle beim OKH mehr eine Art „Nahaufklärung“ zugedacht, was aber im Auftrag nicht klar genug zum Ausdruck kam. Dabei sollte zunächst vor allem die Reaktion der britischen sowie der französischen 1. und 7. Armee auf den deutschen Angriff festgestellt werden, wobei insbesondere baldmöglichst geklärt werden sollte, ob die französische 7. Armee („armée d´intervention en Belgique“) sofort nach Belgien vorrücken würde.
Aufklärungsräume für Horchdienst bzw. Funkaufklärung in der ersten Phase des Angriffs auf die Niederlande, Belgien und Frankreich
Bildquelle: U.a. Quelle 11
Der Schwerpunkt von Horchdienst bzw. Funkaufklärung lag insofern in den ersten Wochen vor HGr B: Obwohl dabei aufgrund der vorherigen weitgehenden Funkstille erst eine gewisse Anlaufzeit erforderlich war, um sich in die schlagartig auftretenden niederländischen, belgischen, französischen und britischen Funkverkehre einzuarbeiten, gelang es der Funkaufklärung schon am ersten und zweiten Tag des Angriffs durch Erfassung von französischem und britischem Funkverkehr das Vorgehen von Teilen der o.a. französische 7. Armee und auch der britischen Armee nach Belgien sowie einer britischen PzDiv von Brüssel nach Löwen festzustellen.
Und schon am zweiten und dritten Tag des Angriffs wurde durch Erfassung von niederländischen Klartext-Funksprüchen der niederländische Entschluß zum Ausweichen in die „Festung Holland“ sowie die belgische Absicht zu nachhaltigem Widerstand am Albert-Kanal durch Verkehrsauswertung des belgischen Funkverkehrs und teilweise durch Erfassung von belgischen Klartext-Funksprüchen aufgeklärt.
Am dritten Tag des Angriffs wurde auch noch durch Entzifferung eines französischen Funkspruchs die Absicht der französischen 7. Armee geklärt, sich in der Dyle-Stellung zur Verteidigung einzurichten.
Ab 22. Mai war dann das Absetzen der belgischen und französischen Kräfte nach Westen durch Peilauswertung erkennbar, während am selben Tag die unmittelbare Verbindungsaufnahme des britischen AOK mit dem britischen Kriegsministerium in London über Funk und auffallend starker Funkverkehr des französischen HGrOKdo mit der französischen Heeresleitung festgestellt wurden.
Ab 26. Mai wurden danach durch Peilauswertung die vollständige Einschließung der verbliebenen belgischen, französischen und britischen Kräfte entlang der Kanalküste sowie ab 28. Mai anhand des Funkverkehrs zunehmende Auflösungserscheinungen erkannt.
Vor der HGr A konnten zwar von Horchdienst bzw. Funkaufklärung bereits am Abend des 10. Mai mindestens zwei französische Mech- bzw. PzDiv westlich von Namur an der Maas lediglich durch Verkehrsauswertung ihres Funkverkehrs festgestellt und den eigenen auf die Maas vorstoßenden Panzerkräften gemeldet werden, aber ansonsten erzielte die bei PzGrp „Kleist“ eingesetzte Horchkompanie aufgrund guter Funkdisziplin der französischen 9. Armee zunächst nur unbedeutende Ergebnisse, weshalb sie am 20. Mai im Raum Le Cateau angehalten wurde und neben Funkaufklärung nach Nordwesten Richtung Kanalküste, nun auch mit Funkaufklärung nach Südwesten Richtung Somme und untere Aisne begann. Die zweite Horchkompanie der HGr A hatte bereits ab 14. Mai aus dem Raum Rethel Funkaufklärung nach Süden zwischen französisch-luxemburgischer Grenze und oberer Aisne begonnen.
Nach und nach gelang es nun – verstärkt durch eine dritte, bei HGr B freigewordene und nördlich der unteren Somme eingesetzte Horchkompanie – den französischen Aufmarsch und Aufbau einer neuen Front („Weygand-Linie“) an Somme und Aisne bis hin zur französisch-luxemburgischen Grenze lediglich durch Peil- und Verkehrsauswertung zu klären, da bis dahin kein einziges französisches Krypto-Verfahren auf operativer Ebene entziffert und mitgelesen werden konnte. Dabei gelang es zunächst, bereits am 16. Mai ein neues französisches AOK 6 in Epernay sowie am 22./23. Mai linke und rechte Grenze von dessen Gefechtsstreifen festzustellen. Darüber hinaus wurden ab 23. Mai zwei neue französische AOK südlich der Somme und ein neues französisches HGrOKdo in Meaux erkannt. Nur durch Verkehrs- und Peilauswertung gelang es des Weiteren fast alle französischen Korps- und Divisionsgefechtsstände zu lokalisieren.
Bilder oben: Einsatzorte und Peilbasen [8] der Horchkompanien bei HGr A sowie deren Funkaufklärungsergebnisse in großen Zügen vor dem deutschen Angriff über Somme und Aisne, Bildquelle: U.a. Quelle 13
sowie Funkaufklärungsergebnisse vor und während des deutschen Angriffs über Somme und Aisne im Detail, Bildquelle: U.a. Quelle 11
Für den Angriff von HGr B und A über Somme und Aisne ab 5. bzw. 15. Juni wurden die Horchkompanien unter Zuführung einer Horchkompanie aus dem Bereich des Horchtruppenkommandeurs Ost neu gegliedert, wobei es aber in der Summe bei zwei Horchkompanien pro Heeresgruppe blieb.
Am 13. Juni wurde durch die Funkaufklärung eine Rundfunkmeldung mit dem französischen Entschluß zum Rückzug auf und hinter die Loire erfasst, danach begann ab 15. Juni der Zusammenbruch des geregelten französischen Funkverkehrs, so daß nur noch die Bewegungsrichtungen der französischen AOK[9] durch Peilauswertung überwacht werden konnten.
Insgesamt betrachtet ist es Horchdienst bzw. Funkaufklärung der HNachrTr im sogenannten Westfeldzug nicht nur gelungen, ausgesprochen gute und brauchbare Ergebnisse auf operativer Ebene zu erzielen, sondern – vielleicht noch wichtiger – rechtzeitig an die HGrOkdo und AOK zu melden, so daß sie bei der eigenen Lagefeststellung und ‑beurteilung berücksichtigt werden sowie in die eigene operative Planung einfließen konnten. Dagegen kam die rechtzeitige Information der PzGrp und ‑Korps aufgrund unzureichender Meldeverbindungen der Auswertestellen sowie die taktische Funkaufklärung – insbesondere durch die Nahaufklärungszüge auf Divisionsebene – kaum zum Tragen.
Bei den Nachrichtenverbindungen der HNachrTr im Rahmen der Besetzung von Dänemark und Norwegen musste aufgrund der relativ kurzen Vorbereitungszeit und der geographischen Rahmenbedingungen in starkem Maße „improvisiert“ werden, so daß es anfangs zu einer „Nachrichtenverbindungskrise“ kam, die nur durch das persönliche Eingreifen von Generalleutnant Fellgiebel und unkonventionelle Maßnahmen gelöst werden konnte. Dagegen traten beim sogenannten Westfeldzug nur zeitweilige Unterbrechungen der Draht-Nachrichtenverbindungen auf, die sich aber aufgrund des verbesserten Ausbildungsstandes bei allen NachrRgt, technisch ausgereifteren und quantitativ erweiterten Draht-Nachrichtenverbindungen sowie des zweiten eingesetzten FüNachrRgt und besserer Organisation bzw. Koordination bei Wiederherstellung bzw. ‑inbetriebnahme der niederländischen, belgischen und französischen postalischen Draht-Nachrichtenverbindungsnetze in einigermaßen beherrschbaren Größenordnungen hielten.
Diese erneute, insgesamt konzeptionelle, organisatorische, personelle sowie materielle und technische Bewährung der HNachrTr in ihrem zweiten und dritten Kriegseinsatz trug aber auch mit dazu bei, daß ab April 1940 in Nord- und Westeuropa ein zwar nur kurzer Feldzug geführt werden konnte, der jedoch gerade erst durch das zuverlässige Funktionieren der Nachrichtentruppen und der durch sie sichergestellten Nachrichtenverbindungen sowie bereitgestellten Funkaufklärungsergebnisse ermöglicht wurde und in dessen Gefolge NS-Verbrechen sowie die NS-Gewaltherrschaft auch in diesen besetzten Gebieten ihren Einzug hielten.
Quelle:
Tafel 39 der Bildtafelausstellung “Fernmeldetruppen – Gestern und heute”
Weitere Quellen und zusätzliche Informationen zum Thema:
- N., N.: Die Nachrichtentruppe im Zweiten Weltkrieg, in: Telegraphen-/ Nachrichten-/ Fernmeldetruppen und Führungsdienste – Führungsunterstützung seit 1899, Hrsg.: Fernmeldering e.V. 1999 – S. 99 ff.
- N., N.: Militärische Nutzung der Fernmeldenetze der Deutschen Reichspost 1918 — 1945, in: Telegraphen-/ Nachrichten-/ Fernmeldetruppen und Führungsdienste – Führungsunterstützung seit 1899, Hrsg.: Fernmeldering e.V. 1999 – S. 113 ff.
- Recke, Hans-Joachim: Die Entwicklung der Telegraphen- und Nachrichtentruppe, in: Antenne-Sonderausgabe „100 Jahre Fernmeldetruppen“, FmS/FSHElT 1999 – S. 6 ff.
- Kampe, Hans-Georg: Die Heeres-Nachrichtentruppe der Wehrmacht 1935 — 1945, 1994 – S. 92 ff.
- Eintrag zu FüNachRgt 40 in „Lexikon der Wehrmacht“
- Eintrag zu Heeres-/FüNachRgt 601 in „Lexikon der Wehrmacht“
- Goebel, Dieter: Telegraphen-/Nachrichten-/Fernmelde-Truppen – Organisationsdarstellung 1830 — 1980, FmS/FSHEloT 1980
- Grether, Michael/Kampe, Hans-Georg: Deckname „Hansa“ – Die Bunker im geplanten Hauptquartier des OKH in Gießen; in: Militärgeschichtliche Blätter – Schriftenreihe zur Militärgeschichte, Hrsg.: Projekt + Verlag Dr. Erwin Meißler – 1997
- Randewig, Kunibert: 50 Jahre Deutsche Heeres-Funk- und Nachrichtenauklärung – Ein Rückblick im Jahre 1964 auf ihre organisatorische Entwicklung von 1914 — 1945, in: Telegraphen-/ Nachrichten-/ Fernmeldetruppen und Führungsdienste – Führungsunterstützung seit 1899, Hrsg.: Fernmeldering e.V. 1999 – S. 39 ff.
- Randewig, Kunibert: Die Organisation der deutschen Nachrichtenaufklärung 1918 — 1945 und Die deutsche Funkaufklärung im West-Feldzug (Mai — Juli 1940), in: Praun, Albert: Eine Untersuchung über den Funkdienst des russischen, britischen und amerikanischen Heeres im Zweiten Weltkrieg vom deutschen Standpunkt aus, unter besonderer Berücksichtigung ihrer Sicherheit; Neumarkt — St. Veit – 1950
- Randewig, Kunibert: Die deutsche Funkaufklärung im West-Feldzug (Mai — Juli 1940), in: Praun, Albert: Eine Untersuchung über den Funkdienst des russischen, britischen und amerikanischen Heeres im Zweiten Weltkrieg vom deutschen Standpunkt aus, unter besonderer Berücksichtigung ihrer Sicherheit; Neumarkt — St. Veit – 1950
- Arazi, Doron: Die deutsche militärische Funkaufklärung im Zweiten Weltkrieg – Versuch eines Überblicks, in: Der Zweite Weltkrieg – Analysen — Grundzüge — Forschungsbilanz, Hrsg. im Auftrag des MGFA: Michalka, Wolfgang; Piper – Oktober 1989
- Lehr- und Ausbildungshilfe A 11 „Kriegsgeschichtliche Beispiele der Elektronischen Kampfführung“, S. 7 (Westfeldzug 1940); FmS/FSHEloT — Spezialstab ATV, Februar 1979
- Uffelmann, Peter: Zur Geschichte und Entwicklung der Fernmeldeaufklärung im deutschen Heer, S. 5 ff. – Im Zweiten Weltkrieg; Unterrichtshilfe für die Offizieranwärter-Zusatzausbildung in der FmAusbKp 5/III, 1987/1988
[2] Gießen war ab Herbst 1940 auch Standort der auf dieser Bildtafel 39 dargestellten Heeresschule für Nachrichtenhelferinnen, wobei für ihre fachliche Ausbildung u.a. auch die Anlagen des Nachrichtenbunkers „Gisela“ genutzt wurden.
[3] Schraffierungen im nächsten Bild
[4] Erstmals erfolgte hier die Führung der Operationen nicht durch das OKH, sondern das OKW.
[5] im Kern aus dem Stab des XXI. Armeekorps
[6] seit 1. Februar 1940
[7] Sonder-Kfz 151/3 mit Rahmenantenne für Steilabstrahlung, hinten wahrscheinlich mit den Funkgerätesätzen (FuG) 11 (E: 0,1 — 7,1 MHz/S: 0,2 — 1,1 MHz – 100 W) und FuG 12 (E: 0,1 — 7,1 MHz/S: 1,12 — 3,0 MHz – 80 W) sowie mit der Schlüsselmaschine ENIGMA I (vorne)
[8] gestrichelte Linien im vorletzten Bild zwischen Arras und Rethel, Péronne und Maubeuge sowie zwischen Laon und Arlon
[9] gestrichelte Linien im letzten Bild